Durch die Toskana nach Umbrien
Ein erster prüfender Blick auf die Alpi Apuane kurz nach dem Aufwachen. Sind weg, nicht mehr vorhanden, nur noch Wolken. Das Regenradar zeigt östlich grossflächig Regen. Klasse Wetter Apps muss ich sagen, sehr gut die Vorhersage, nur leider völlig daneben. Was nun?
Ich habe ja mit Navis nichts am Hut, aber seit ich die Kurviger App habe, gibt es ab und zu mal eine Ausnahme. Selten, aber ich mache das, was interessiert mich men Geschwätz von gestern.
Also habe ich mich zu Hause hingesetzt und eine Tour quer durch die Berge in Richtung Süden geplant. Kann ich jetzt knicken, alles umsonst. Nein, ich heule jetzt nicht, aber ärgerlich ist es schon. Südlich von Livorno ist das Wetter wohl besser, also rauf auf die Autostrada und Kilometer gemacht. Ist jetzt nicht die große Entfernung und bei den Raststätten auf der Autobahn gibt es vernünftigen Cafe, nicht so eine Automaten Plärre wie im Hotel.
Die für mich klassische Route, via Livorno, Cecina und Volterra durch die Toskana gekurvt. Macht immer wieder Spass und mit jedem Kilometer mehr wurde das Wetter besser. Der Regen war tatsächlich nur weiter im Norden, was auch gut so war.
Mal Google Maps Fragen wie ich elegant rüber ins Chianti Gebiet komme. Der Vorschlag sieht doch gut aus, setze hinter Volterra (hier hat bald jedes zweite Auto ein D Nummerschild) den Blinker und fahre hinein in die Pampa. Völlig neue Perspektiven tun sich mir auf und die kleinen Nebenstrassen machen Laune. Sehr kurvig, kaum Verkehr und für italienische Verhältnisse guter Zustand.
Die Chianti Region ist hügelig bis bergig und mit genialen Strassen gesegnet. Was kann man da Moto fahren, hammerhart. I´m very amused. Nur sehr wenige Ortschaften unterbrechen das Kurvengeschlängel, zur Vorsicht habe ich mal die Radar App gestartet, was auch sinnvoll war. Die hiesigen Preise für Speedlimit Übertretungen tun keiner Urlaubskasse gut, reichlich heftige Summen werden hier aufgerufen.
Asciano ist erreicht und die Bilderbuch Toskana beginnt. Hier sieht es genauso aus wie im Kalender. Die kleine Stadt mit mittelalterlichem Kern, grosser Stadtmauer, viel Kultur und sehr guten Eisdielen (mehrfach getestet und für gut befunden) ist der Hauptort der Crete Senesi. Die Zypressen gesäumten Wegen zu den Bauernhöfen, die durch Erosion zerfurchte Landschaft und die fast runden, elegant geschwungenen Hügel machen die Gegend schon einzigartig. Eigentlich unglaublich schön hier und das zu jeder Jahreszeit.
Ein Blick auf die Uhr sagt, es wird Zeit zum Hotel zu fahren. Das ist noch ca eine Stunde Fahrt entfernt und da Pienza auf Weg liegt wollte ich kurz vorbeischauen. Ein sehr schöner kleiner Ort auf einem Hügel. Tja, der Wille war da und jede Menge Busse mit Touristen auch. Nix mit Besichtigung, sondern klassischer Umkehrschwung (nach einem Café) und auf zum Lago Trasimeno. Wird Zeit für ein Feierabend Bier.
Castiglione del Lago … ancora una volta
Wer ab und meine Reise Reportagen liest, denkt sich auch, da war der Kerl doch erst letztes Jahr. Stimmt, gut aufgepasst! Der kleine Ort ist eines der schönsten Dörfer Italiens. Zumindest der alte Kern, der Rest ist, naja wie soll ich sagen, nicht direkt schön.
Aber egal, ich habe mir wieder im Hotel Aganoor ein Zimmer gebucht. Das Haus ist sehr zu Empfehlen und bekommt von mir immer wieder eine gute Bewertung. Die Zimmer sind gepflegt und stilvoll eingerichtet. Bei schönem Wetter gibt es eine grosse Terrasse und man genießt was Küche und Keller des Restaurants zu bieten haben. Das Essen ist wirklich sehr gut und bleibt preislich im Rahmen, klare Empfehlung von mir.
Umbrien ist kulinarisch immer eine Reise wert. Die Produkte der Region, egal ob jetzt Wurst, Schinken, Käse oder auch die diversen Weine sind zu empfehlen. Natürlich kann man auch prima Moto fahren, in der erweiterten Umgebung gibt es einige echte Schmankerl. Diese diversen Gründe lassen mich immer wieder die Region bereisen.