Zelt abbauen und Motorrad packen geht jetzt mit der entsprechende Routine Ratz Fatz aber ist eigentlich nicht das, was man jeden morgen machen möchte. Deshalb wollen wir die Nordküste entlang fahren und nach ner  geeigneten Location für unsere Faltvilla suchen. Wieder was ruhiges und gediegenes. Dem Alter entsprechend halt.

 

Bereits ein paar Kilometer hinter ist erst mal Schluss mit fahren und die Canon bekommt Stress. Eine absolut traumhafte Bucht bringt uns zum Staunen. Wir sind ja gestern aus der Gegenrichtung gekommen, aber da ist uns das gar nicht aufgefallen. Aber jetzt im Morgenlicht sieht´s einfach nur gut aus. Die kleine Kapelle im Vordergrund, die weidenden Rindviecher und dann das Meer in seinen unterschiedlichen Farbtönen. Das Alles von den Bergen toll gerahmt! Wo das ist ? Bei Isolidda ...muss man auch nicht kennen, eine Ansammlung aus ein paar Häusern und sonst nichts.

Pano Isolidda

 

Durch Palermo muss man durch, ob man will oder nicht. Die Strassen waren aber recht leer ,so dass kein Stress entstand und wir fuhren weiter in Richtung Cefalu. Irgendwann sind wir runter von der Autobahn und sind ne Weile die Küstenstrasse entlang gezuckelt. Das ist aber auch kein wahres Vergnügen durch jedes kleines Kaff zu fahren und immer höllisch auf den Verkehr zu achten. Also wieder auf die Autobahn und Km gemacht. Da die Nordküste zum grössten Teil steil und bergig ist, gibt´s auch dementsprechend viele Tunnel und Brücken. Die Strasse ist leer , die Geschwindigkeitlimits interessiert eh keiner, also was spricht dagegen ? Mal mit 180 km/h durch nen gut ausgebauten Tunnel zu brettern ist auch was geiles ! Da bekommt man den berühmten Tunnelblick :-) Aber Vorsicht .... einmal hatte jemand vergessen in einem Tunnel das Licht an zumachen. Geiles Gefühl aus dem prallen Sonnenlicht in eine stockfinstere Röhre zu fahren 

Der Dom in Cefalu ist sicher sehenswert und liegt auch wirklich toll am Felsen. Uralt das Teil und durchaus auch von innen durch die Wandmalereien für den Kunstfreak interessant. Also waren wir zwei schnell wieder draußen ! Die Stadt lebt wohl auch zum großen Teil vom Tourismus und deswegen düsen wir nach einem (teuren) Café rasch weiter. Während der Café pause  haben wir beschlossen wieder auf den ersten Campingplatz bei Giardini Naxos zu fahren. Da weiß man was man hat und es gefällt uns dort ja.

In Capo d´Orlando ist für uns Schluss mit Küstenstraße und wir fahren wieder in die Berge. Ich meine, ich komme ja viel rum und kenne einige ganz gute Moppedstrecken, aber so was hab ich auch noch nicht erlebt. 66 Kilometer Kurven vom Allerfeinsten garniert mit einer tollen Gegend. Bis nach Randazzo geht das so. Alle 10-15 Km unterbrochen von nem kleinen Bergdorf. Einfach irre ... schade das eine voll beladene FJR dann doch nicht so ein Kurvenräuber ist. Da ist schnell Ende mit Schräglage und es kratzt mächtig am griffigen Asphalt.Floresta ist mit 1275m der höchste Punkt der Strecke und man hat von dort nen  tollen Ausblick auf die  Gegend und natürlich den Ätna. Den sieht man hier oben im Norden (fast) immer. Deswegen ist er auch meistens auf den Pics zu sehen. Rinder,Ziegen  und Schafe laufen da oben teilweise frei rum und man sollte schon mal ne Kurve auf frische dampfende Kuhfladen untersuchen, bevor man da racingmässig  durch brettert. Auf jeden Fall ist die Gegend echt Klasse und wir werden in einigen Tagen hier nochmal, aber auf anderen Straßen vorbei kommen.

Am Ende des Tages sind wir nach 375 Km wieder auf dem Campingplatz in San Marco angekommen. Schön wieder daheim zu sein !