Es ist 9:30 Uhr und es stehen schon 5 Busse vor dem Eingang zu den antiken Stätten von Selinunt. Jetzt steht auch noch  ne Yamaha FJR dazwischen. Endlich ein schöner Anblick ! Der Obolus für den Eintritt ist human und wir stehen auf dem riesigen Ausgrabungsgelände. Das grösste in Europa mit über 284 ha. Auf der Grund der grösse kann man am Eingang kleine Fahrzeuge mieten und sich damit in der Gegend rumkutschieren lassen. Für mich sehen die skurillen Gefährte aus wie die Tretautos von der Familie Feuerstein aus der gleichnamigen TV Serie.

 

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Aber die Tempel bzw deren Überreste sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Schon beeindruckend was hier in der Antike geschaffen wurde. Wer die Dimensionen der Gesteinsbrocken auf den Trümmerfeldern sieht,  fragt sich schon wie die Leute das früher aus den entfernten Steinbrüchen hierher transportiert haben. Ein weitere detaillierte Analyse warum die Tempel gebaut wurden und welchem der unzähligen griechischen Götter sie geweiht wurden entnimmt der interessierte Leser bitte der Fachliteratur oder Wikipedia. Mir ist das eher egal, da ich auf dem Gebiet griechische Götter und deren Angehörige ein zertifizierter Banause bin.


Am Ortseingang von Selinunt steht noch eine weitere Besonderheit . Ein Fiat Cinquecento. Was an sich nicht Auffälliges wär, da man diese in unseren Breitengraden wenig verbreiteten Oldies, hier noch sehr oft sieht. Und das in einem sehr guten Zustand ohne die üblichen Beulen und Kratzer der moderneren Autos. Das besondere an die Dieser Knutschkugel ist deren vollständige Bemalung . Da hat sich jemand wirklich mühe gemacht und es damit sogar bis in manche Reiseführer gebracht ! Fragt sich, was mehr fotografiert wird ... der Fiat oder die Tempel  :-)

Genug Kultur ! Es geht weiter Richtung Trapani, der westlichsten Station unserer Inselumrundung. In Marsala gibt’s noch ein 2tes Frühstück - nein – keinen Wein. Dazu ist es noch zu früh am Tag und es warten noch weitere Attraktionen auf uns, wie z.B. die Salinen bei Trapani.

Die Salinen sind ein Augenschmaus an üppigen Farben. Die Farbkontraste sind  enorm und mit den Windmühlen ein wunderbares Fotomotiv.  Wir verweilen hier ne ganze Weile und lassen das auf uns wirken. Im Hintergrund sieht man auch schon Erice das nächste Ziel unserer Fahrt. Wie ein Adlerhorst liegt der mittelalterliche Ort auf 751 m über Trapani. Hier gilt mal wieder ...genial mit dem Mopped zu fahren. Die Höhendifferenz ist ja beträchtlich, da es ja von Meeresniveau hoch geht. Dementsprechend viele Kurven braucht die Strasse bis zum Gipfel und auf der anderen Seite wieder runter. Aber Erice ist durchaus einen Stopp wert, da man einen tollen Blick auf die Insel hat. Man sieht Trapani unter sich und erkennt das schachbrettartige Muster der Stadt. In Erice gibt’s eine  Menge Kirchen, deren Besichtung allerdings immer was kostet. Da lassen wir mal den Schwaben raushängen und sehen uns die Dinger von aussen an. Überall zahlen ... wo kommen wir denn da hin. Aber schön kühl ist es hier oben, was aber nichts kostet und daher voll ausgekostet wird !

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Das Ende der Tagesetappe ist nah und so haben wir unser Ziel schnell erreicht. San Vito Lo Capo. Ich kenne die Stadt von früher als kleines beschauliches Fischerdorf. Und nun das ... Massentourismus. Die Hauptstrasse mit Restaurants gepflastert. Überall Touristenmenus und auch nepp. Der tolle Sandstrand ist vor lauter (mietbarer) Sonnenschirmen kaum zu sehen. Der Campingplatz ist zwar nicht schlecht aber recht teuer. Und neben unserem Stellplatz ist der Swimmingpool. Zutritt nur mit Badekappe ! Und der Knaller ... mit Animation. Und das mir dem erklärten Gegner von so was. Eigentlich wollten wir ja ein paar Tage hier bleiben und relaxen, aber daraus wird wohl nichts. Recht spontan entscheiden wir uns für eine baldige Abreise. Eine Nacht „gönnen“ wir uns hier , das war es dann aber auch.


Eigentlich liegt San Vito wunderschön zwischen dem Monte Monaco am einen Ende der Bucht und dem Leuchtturm auf der anderen Seite. Im Hafen kann man morgens direkt bei einem der zahlreichen Fischer frischen Fisch kaufen. Vom Hafen aus sieht man den weissen Sandstrand mit dem smaragdgrünen Wasser. Eigentlich paradiesisch hier, wenn nicht alles auf  Masse ausgelegt wäre. Ich frag mich wie es hier im Juli und August aussieht wenn ganz Italien auf Achse ist.