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Die Berge der Alpen sind tief verschneit, Schwarzwald und Vogesen tragen in den Höhenlagen immer noch reichlich Schnee. Aber nach diesem trüben und grauen Winter, der sich hartnäckig in Europa gehalten hat, will man auch irgendwann anfangen wieder mit dem Bike in der Gegend zu cruisen. Das Burgund haben wir uns zum ersten Mal als Reiseziel für eine Spritztour übers Wochenende ausgewählt und um es vorweg zu nehmen, es hat sich gelohnt.

 

 

 

Ornans

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Die kleine Stadt an der Loue ist uns nicht unbekannt. Auf früheren Touren sind wir schon das Eine oder andere Mal hier durch gekommen und haben auf einen Cafe angehalten. Das Tal der Loue ist landschaftlich sehr reizvoll und lohnt eine Passage in Richtung Hoch Jura immer. Allerdings werden wir nicht weiterfahren sondern heute Abend hier Quartier machen. Es gibt an der Hauptstraße ein Logis de France das Hotel de France. Es wird mit 3 Kochtöpfen und zwei Kaminen in der Logis gewertet, das Zimmer kostet 85 Euro. Dieser Preis, den der Hotelier hier aufruft, ist schon recht heftig und dem Gebotenen nicht angemessen. Die drei Kochtöpfe des Hotels sind dann schon was anderes …ich wüsste nicht , wann wir das letzte Mal so gut gegessen haben. Die Foie Gras als Amuse Bouche war exzellent, das Horsd’œuvre (Schnecken mit einer Zwiebel Confiture) die Brochettes mit Lamm und Artischocken von ausgesuchter Qualität und das hausgemachte Tiramisu rundete das Menu (29€) perfekt ab. Dazu ein Pichet Chardonnay und der Abend war ein gelungener Auftakt der Tour.

 

Verdun sur le Doubs

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Um 7:30Uhr brummelt der Vierzylinder im Standgas schon vor sich hin. Die ideale Zeit um sich auf den Weg zu machen. Ornans ist noch menschenleer um diese Zeit am Sonntagmorgen. Wir fahren über Quingey, Arc-et-Senans nach Verdun sur le Doubs. Kaum ein Mensch unterwegs zu sehen und die letzten Hügel der Franche Comté liegen hinter uns . Ab nun ist plattes Land angesagt. Dafür ist hier weit und breit kein Schnee zu sehen, im Gegenteil. Hier ist schon Frühling, es blüht an jeder Ecke. Dort die leuchtend gelben Forsythien, Osterglocken und Tulpen in den Gärten vor den Häusern und mächtige Magnolienbäume auf dem Dorfplatz lassen das triste Winterhalbjahr vergessen.

Warum fährt der Mensch nach Verduns sur le Doubs? Ganz einfach, hier mündet der Doubs in die Saone. Nun kennen wir mehr oder weniger den kompletten Lauf des Doubs. Von der Quelle in der Nähe von Mouthe (933 M hoch) das Dorf wird deshalb auch La petite Sibérie (das kleine Sibirien) genannt, schlängelt dich der Fluss 453 durch die Region Franche Comte und die Schweiz um hier zu münden.

 

Beaune

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Das Hotel Dieu, sicher das Highlight der Stadt, muss man gesehen haben. Für 7 Euro Eintritt pro Nase öffnet sich ein faszinierendes mittelalterliches Krankenhaus. Einige sehr begüterte Händler der Stadt meinten, schon im Diesseits was für ihr künftiges Auskommen im Jenseits zu tun und stiftete der Stadt und Region dieses Krankenhaus – revolutionär für damalige Zeiten.

Wer genaueres wissen will, sollte sich beim Erklärbär Wikipedia schlau machen. Ich finde jedenfalls die Architektur und das bunte Dach mit den verschiedenfarbigen glasierten Terrakottaziegeln sehr beeindruckend. Eigentlich sollte man in dieser interessanten Stadt etwas länger bleiben. Es gibt reichlich historische Gemäuer zu sehen und die engen verwinkelten Gassen laden zum Bummeln ein. Natürlich ist Beaune auch die Hauptstadt des Burgunderweines, der hier überall an den sanften Hängen der Côte d´Or wächst. Pommard und Meursault sind gleich um die Ecke, dort wachsen sehr edle (und teure) Premier Cru Weine. Wer seinen Wein aus der Region Tetrapaque bezieht, dem dürfte das eigentlich ziemlich egal sein.

 

Semur en Auxois

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Die letzte Etappe unseres sonntäglichen Burgund-Trips. Die vier mächtigen Türme der ehemalige Zitadelle prägen das Bild der Gemeinde. So stellt man sich Frankreich vor , wie aus dem Bilderbuch des Office de Tourisme. Es gilt noch etwas zu essen bevor die Heimfahrt ansteht. Viele kleine Straßen lokale laden zum Verweilen ein . Der mittelalterliche Stadtkern bietet allerlei Motive für den Fotografen, wobei allerdings in dicken Moppedklamotten der Rundgang nicht wirklich Freude bereitet. Die Temperaturen haben inzwischen, wie prognostiziert, Werte erreicht, die T-Shirt und Flip-Flop Niveau haben. Die schweren Stiefel und die Montur sind da fehl am Platz. Aber es ist schön hier und man kann es aushalten. Doch der Blick auf die Uhr mahnt zur Rückfahrt gen Heimat …fünf Stunden Fahrt.

Die kulturelle Vielfalt der Region Bourgogne ist enorm, Klöster, Abteien und Schlösser sind zu genüge vorhanden. Wir werden sicher noch einmal diese interessante Region im Herzen Frankreichs besuchen, auch wenn die Berge nicht mehr verschneit sind.

 

 

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