karte012In einem Rutsch sind wir per Autobahn von El Jadida nach Asilah gefahren. Die Distanz von 400 KM war zwar nicht der Bringer, aber wir müssen leider wieder in Richtung Heimat. Die Gegend zwischen den beiden Orten ist auch nicht so berauschend und Casablanca und Rabat hatten wir sowie nicht im Visier. Es wurde im Laufe des Tages mächtig warm und der Stopp an der Raststätte wurden nicht nur zur Betankung des Vierzylinders genutzt sondern auch die Langstreckenfahrer wurden mit kühlem Nass erfrischt.

Asilah ist eine wahre Perle, die Medina äußert sehenswert. Die kleinen engen Gassen zogen uns magisch an und wir staunten über diese Perle an der Atlantikküste.. Eine Mischung aus Andalusien, Alentejo und Marokko, die Häuser verschiedenfarbig gestrichen und äußerst gepflegt das Ganze. Die Medina wird von einer großen Außenmauer eingefasst, übrigens von Portugiesen erbaut. Man hat beim Rundgang auf der massiven Festungsmauer ein schönen Blick auf den Hafen. Nirgends Müll, kein Gestank (zumindest in der Altstadt), das ist man gar nicht mehr gewohnt. Man sieht recht viele Spanier hier, kein Wunder bis nach Tanger sind es ja nur 40 KM. Das ist sicher ein schöner Tagesausflug bis hierher, wenn man mal in Andalusien ist.

Zwei Tage blieben wir hier, wobei 1 Tag leider fürs Zimmer reserviert war. Bei knapp 40 Grad Außentemperatur war es ohne Klimaanlage nicht auszuhalten. Immerhin hatten wir aber den örtlichen Alkohol Laden gefunden und uns mit Kühlmittel in Form von Bierdosen eingedeckt. Natürlich nur in handelsüblichen Mengen. Ein Abendessen mit gutem Fisch und einer Flasche Rosé genossen wir in einem der vielen kleinen Restaurants, die sich im Schatten der Medina angesiedelt haben. Essen gehen ist hier noch recht günstig, nicht so billig wie im Süden Marokkos, aber immer noch akzeptabel.  

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40mm
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400
 
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Das Ende unserer Tage in Marokko war gekommen und wir mussten zurück nach Europa. Schweren Herzen bezahlten wir das Zimmer am Morgen der Abreise und machten uns auf den Weg nach Tanger. Die Mittagsfähre nach Tarifa wollten wir erreichen , damit es am Nachmittag noch möglich wäre , ein paar Kilometer gen Norden abzuspulen. In Tanger kauften wir das Ticket für die Überfahrt und ließen das Benzinfass der Yamaha randvoll laufen. Der günstige marokkanische Preis sollte noch einmal ausgenutzt werden. Aber obwohl es eine Markentankstelle war, fing die FJR an zu spucken und sprotzen. Was eine Schei…. Kein Leerlauf mehr und die Fuhre muss auf die Fähre bugsiert werden. Mit satten 5000 u/min und schleifender Kupplung bin ich auf das Schiff gefahren. Die Leute haben komisch gekuckt, aber was willste machen? Beim nächsten Tanken in Spanien war der Spuk wieder vorbei.

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70mm
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800
 
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Das war dann die letzte Episode von unserer Tour durch das Königreich Marokko. Wir haben ein herrliches Land mit freundlichen und neugierigen Menschen kennengelernt, das uns voll in seinen Bann gezogen hat. Die Fahrerei in der Wüste war vollkommen faszinierend, die spektakulären Landschaften, egal ob Berge oder Küsten, haben suchtpotential. Wenn ich überlege was noch alles erforscht und gesehen werden will... Es reicht nicht ein Besuch, um das Land im Nordwesten Afrikas zu erkunden, daher kommen wir wieder!

Au revoir Maroc et a bientot !

 

 

 

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Der Verkehr in Fès und allgemein in Marokko

oder ein nicht ganz ernst gemeiuter Kommentar Wink

 

Man fährt in der Stadt und die nächste Ampel wird Rot, soweit so gut, das gibt’s auch in Deutschland und ist an sich nicht erwähnenswert. Jetzt kommt das ABER dazu …wir sind hier in Marokko. Die Ampel wird auch hier Rot. Allerdings nicht für Zweiräder, für diese gilt wohl eine Extraregelung, die nicht im allwissenden Reiseführer steht. Eine FJR ist ja auch nicht mehr direkt ein wieselflinkes Mofa und von daher bleiben wir vor der Ampel stehen. Da recken sich die Hälse aus den umstehenden Autos zu uns und staunen. Ich weiß allerdings nicht ob sie die erhabene Schönheit der FJR bewundern oder den seltsamen Fahrer der bei Rot vor der Ampel stehen bleibt.

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Nun kommt bald das nahende Ende der Rotphase. Die ersten Autofahrer rollen langsam aber bestimmt bei Dunkelrot los. Dies hat zur Folge, dass die Hälfte der anderen Wartenden anfangen dauerhaft zu hupen. Für mich ist das das Zeichen den ersten Gang schon mal vorsorglich ein zu legen. Die Ampeln in Marokko springen direkt von Rot auf Grün und schon hupen alle. Keine Chance die Kupplung vor dieser Kakophonie kommen zulassen und sich in Bewegung zu setzen.

Es ist schon recht chaotisch und keine tiefere Ordnung in dem Verkehrsgewühl zu erkennen. Jeder fährt wie er meint und wenn 3 Leute links abbiegen wollen stehen halt drei Autos nebeneinander in der Kreuzung, wobei die 5 Fußgänger, die über die rote Fußgängerampel gehen, elegant umkurvt werden. Natürlich sind von der Gegenseite auch 3 Leute am Abbiegen, was zu einer leichten Pattsituation führt. Durch einen Eselkarren oder einen Orangensaftverkäufer, der mit seinem überladenen Handkarren über die Kreuzung gemütlichen Schrittes trabt, wird die Situation aber deutlich entschärft. Dazu queren Yusuf und Ali mit ihrem Mobyletten , natürlich unter lautem Hupen aller Beteiligten, die Kreuzung im rechten Winkel und schon löst sich alles wie von Geisterhand auf. Passieren tut da nicht viel. Alle sind relaxt, die Geschwindigkeit entspricht Kamelniveau im Energiesparmodus und vom Hupen sind eh alle schon länger taub.

Ein Auto in Marokko ist nie wirklich alt und kaputt. Wenn die Vehikel aus Europa hier ankommen haben sie den Schwarzen TÜV Stempel. Hier im Land spricht man dann allerdings noch von neuwertigen Fahrzeugen denen, Allah sei Dank, ein langes Taxileben noch bevor steht. Etwaige Kaltverformungen aus der Bewegung werden von wahrem Künstler der Blechbearbeitung wieder in einen langlebigen und ausdauernden Betriebszustand versetzt. Manchmal etwas windschief aber auch hier gilt: Funktion vor Form! Mercedes Benz Diesel der Baureihe W124 und noch ältere Strich-Achter mit biblischen Kilometerzahlen sind hier an der Tagesordnung und tragen maßgebend zu Erhaltung des öffentlichen Transportwesen teil.

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Eine Transportproblematik existiert aus Sicht eines Marokkaners praktisch nicht. Immer nach dem Motto, geht nicht, gibt’s nicht wird geladen. Die Grand Taxis, die zwischen den Städten einen Teil des Verkehrs bewältigen sind wahre Unikums. Auf die vorderen Sitze neben dem Fahrer gehen locker zwei Leute mit etwas Nachdruck und geringerer Körperfülle schon mal drei Personen. Nun die Rückbank, da gehen je nach Willen der Mitreisenden und Länge der Fahrt bis zu sechs Personen in das Auto aus Sindelfingen. Nun stellt sich noch die Gepäckproblematik, wo alles unterbringen was man auf dem nächsten Markt verkaufen oder verkaufen will. Der Kofferraum ist jedenfalls im Handumdrehen gefüllt, allerdings ist zwischen dem Dachgepäckträger und Allah noch ne Menge Platz der reichlich genutzt wird. So sind alle Zufrieden und kommen für billiges Geld von A nach B

Was meiner Meinung auch erwähnenswert ist Autobahn   fahren in Marokko. Hier in Deutschland ist die BAB sowas wie unser Heiligtum und niemand aber auch gar niemand hat da was zu suchen, außer natürlich dem motorisierten Verkehrsteilnehmer. So ähnlich gilt das natürlich auch in Marokko, sö ähnlich halt, aber auch schon etwas anders

Vor uns fährt ein Reisebus auf der rechten Spur und am Rand der Autobahn stehen ein paar Leute, die mitgenommen werden wollen. Also hält der Bus halt und lässt alle Reisenden einsteigen. Eine Haltestelle gibt’s da nicht, aber man muss halt praktisch denken. Ebenso praktisch wie alle die gerne den Standstreifen als Wanderweg oder auch zum Weiden der Tiere nutzen. Allerdings zeugt ab und zu ein auf´s übelste stinkender Kadaver einer Ziege oder eines Schafes, dass es wohl nicht ganz ungefährlich ist.

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Wenn z.B. auf der rechten Seite der Autobahn ein Markt stattfindet oder ein Fußballspiel ausgetragen wird, sollte man sich auf Personen von allen Richtungen einstellen. Brücken sind hilfreich beim Überqueren der Bahn, aber unten rumm geht’s deutlich schneller.

Polizei gibt’s natürlich auch und die ist gut beschäftigt. Mit ihren Radarpistolen nämlich. Ein großer Gönner hat scheinbar jedem Uniformierten ein solches „Spielzeug “ in die Hand gedrückt und nun wird ausgiebig davon Gebrauch gemacht. So viele Radarkontrollen wie zwischen Casablanca und Rabat habe ich noch nie erlebt. Alle paar Kilometer ein Uniformierter, der das Tempo kontrolliert. Im Übrigen Land ist es nicht ganz so schlimm, aber man sollte sich wirklich überlegen ob man sich nicht an die vorgegebenen Limits hält.